Das Projekt in.arbeit-digital im Kontext der Arbeit von in.betrieb

Ausgangspunkt des Projektes in.arbeit-digital war die Gründung des Fachbereichs in.arbeit, dessen Ziel es ist, eine konsequente Dezentralisierung zu verfolgen und die Anzahl der sozialraumorientierten, betriebsintegrierten Außenarbeitsplätze deutlich auf 15% zu erhöhen. Das Projekt in.arbeit-digital ergänzte und erweiterte thematisch den Fachbereich in.arbeit im Zeitraum vom 01.01.2022 bis 31.12.2024. Es konnte durch Mittel des Landes (Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung) gefördert werden, mit dem Fokus, Grenzen der Dezentralisierung mit Hilfe der Digitalisierung zu mindern oder gar zu beseitigen. Wissenschaftlich begleitet wurde das Projekt durch das Institut für Technologie und Arbeit in Kaiserslautern.

 

Alle Informationen finden Sie hier:

Das Hauptziel dieses Projekts war es, die Digitalisierung als Instrument zu nutzen, um die Schaffung von ausgelagerten, sozialraumintegrierten (Einzel-) Arbeitsplätzen effektiver, effizienter und wirkungsvoller umzusetzen. Die Digitalisierung sollte dabei nicht nur punktuell, sondern systemisch als Gestaltungselement mitgedacht werden und dort, wo sie Stärken gegenüber bisherigem Vorgehens nutzen und Umsetzungsprozesse effizienter gestalten kann, gezielt Anwendung finden. Systemisch heißt hier, dass nicht nur die Beschäftigten der in.betrieb, sondern auch Fachpersonal und (potentielle) Arbeitgeber*innen als Zielgruppe verstärkter Digitalisierung im Fokus stehen.  

Der konkrete Einstieg in der Projekt in.arbeit-digital erfolgte somit durch die Entwicklung eines gemeinsamen Zielbildes, das von allen relevanten Zielgruppen getragen und unterstützt wird. Dafür hat das ITA anhand einer ersten Interviewrunde Szenarien aus allen Blickwinkeln entworfen: Beschäftigte der WfbM, Fachdienste, Gruppendienste, Führungskräfte und die Geschäftsführung wurden genauso befragt, wie die Arbeitgeber*innen selbst. Näheres erfahren Sie unter der Kachel „Anforderungserhebung“.

Im Verlauf des Projektes wurden aus den gemeinsamen Zielbildern Kennzahlen und Befragungen entwickelt, die zur Prozessteuerung auch nach Ende des Projektes eingesetzt werden.

Die Teilziele des Projekts umfassen mehrere wichtige Aspekte - die wissenschaftliche Begleitung in Form von Erhebungen, Befragungen, Auswertungen und Bewertung der Ergebnisse sowie die konkreten Umsetzungsschritte im Bereich der digitalen Möglichkeiten:

1. Schulung der Medienkompetenz für Menschen mit Behinderungen: Durch die Integration von medialen Elementen in alle Schulungen und Bildungsangebote sowie durch explizite Schulungsmaßnahmen wird die Medienkompetenz gezielt gefördert.

2. Einführung und Schulung aller anderen Zielgruppen: Um die effizientere Gestaltung von Prozessen der beruflichen Bildung und Teilhabe durch digitale Elemente voranzutreiben, sind alle beteiligten Zielgruppen ebenfalls in die digitalen Tools einzuweisen und ggf. zu schulen.

3. Barrierearme Informationsbereitstellung: Die Informationen sowie die genutzten Geräte müssen so gestaltet sein, dass sie für alle leicht zugänglich sind. Auch die Sprache sollte einfach gehalten werden, damit alle die Informationen gut verstehen können.

4. Einsatz digitaler Tools: In den Bildungsmaßnahmen sowie in der Begleitung von Menschen mit Behinderungen auf den betriebsintegrierten Arbeitsplätzen sollen digitale Tools wie digitale Aufgabeassistenzen, Messenger-Dienste und Apps eingesetzt werden, um die Teilhabe am Arbeitsleben und das Arbeiten selbst zu unterstützen.

5. Befragungen der relevanten Zielgruppen: Es wird ermittelt, welche Anforderungen die Zielgruppen an ausgelagerte Arbeitsplätze sowie den zugehörigen Organisationsentwicklungsprozess stellen. Diese Anforderungen fließen in die Entwicklung eines oder mehrerer Zielbilder ein, die kontinuierlich diskutiert und weiter verfeinert werden.

6. Evaluation der Zielerreichung: Eine abschließende Befragung der relevanten Zielgruppen dient der Überprüfung des Erreichungsgrads der erstellten Zielbilder. So wird sichergestellt, dass die erarbeiteten Lösungen den tatsächlichen Bedürfnissen der Beteiligten entsprechen.

Durch die enge Zusammenarbeit mit den Zielgruppen und den gezielten Einsatz von digitalen Lösungen soll ein Arbeitsumfeld geschaffen werden, das nicht nur den individuellen Bedürfnissen der Beschäftigten gerecht wird, sondern auch langfristig die Integration und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Arbeitsmarkt fördert.

Umsetzungsbeispiele der einzelnen Teilziele als Anregung für die weitere Ausgestaltung der digitalen Teilhabe finden Sie in den verschiedenen Kacheln.

Während des gesamten Projektes gab es einen Begleitkreis, der sich aus Vertreter*innen der Stadt Mainz, der Agentur für Arbeit, der LAG WfbM, des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung, des ITA sowie der in.betrieb zusammensetzte. Dieser Kreis traf sich mit den Vertreter*innen des Projektteams regelmäßig, um den Fortschritt des Projekts gemeinsam zu verfolgen, sich gemeinsam auszutauschen und das Projektteam zu beraten.

Darüber hinaus hat eine Nutzer*innengruppe aus Beschäftigten, Kolleg*innen der Bereichs in.arbeit-digital, des Sozialdienstes und des Berufsbildungsbereiches sowie ein Arbeitgebervertreter ebenfalls über das Projekt hinweg digitale Tools getestet und deren Einsatz im Rahmen des Wechsels von Beschäftigten auf den allgemeinen Arbeitsmarkt erprobt und mitgestaltet.