Eine barrierearme Informationsquelle für alle

Für das Personal steht bei in.betrieb bereits ein hauseigenes Intranet unter dem Namen in.kontakt zur Verfügung. In in.kontakt können alle Mitarbeitende innerhalb der Firma in verschiedenen thematischen oder Standort bezogenen Kanälen Informationen, Wissenswertes, Hinweise auf Veranstaltungen etc. posten, lesen, kommentieren und liken.

Durch das Projekt in.arbeit-digital steht in.kontakt nun auch den Beschäftigten zur Verfügung - auf digitalen Infoboards in den Foyers der Werkstattgebäude oder auf den firmeneigenen iPads in den Gruppen. Die Beschäftigten können zunächst Informationen abrufen in Form von Bildern, Texten in einfacher Sprache oder durch kleine Filme, die zu bestimmten Themen erstellt werden. Die Funktionen des Schreibens, Kommentierens oder Chattens stehen derzeit noch nicht zur Verfügung, da hier personalisierte Accounts benötigt werden. Einige ausgewählte Gruppen von Beschäftigten wie der Werkstattrat oder die Mediengruppe haben bereits Schreibrechte – sie verfassen in Begleitung durch das Personal Artikel – auch im Auftrag aller anderen Beschäftigten.

Dennoch ging es im ersten Schritt vor allem darum, allen Beschäftigten die Möglichkeit zu geben, selbst Informationen abzurufen. Aus dem Fachbereich in.arbeit werden beispielsweise Informationen über betriebsintegrierte Arbeitsplätze, neue Jobangebote und Praktikumsmöglichkeiten in einfacher Sprache verbreitet.

Es gibt neue Kanäle, die sich speziell an Beschäftigte richten. Dazu gehören unter anderem die Mitteilungen des Geschäftsführers in einfacher Sprache, ein bebilderter Speiseplan, sowie Bildungs-, und arbeitsbegleitende Angebote.

Unter dem Kanal „Neues“ wird aus allen Unternehmensbereichen wissenswertes, unterhaltsames, lustiges und trauriges gepostet: der Ausflug einer Gruppe zum Tierpark, die ersten Arbeitsergebnisse des neuen 3D Druckers, die Zertifikatsfeier des Berufsbildungsbereiches oder auch ein Abschiedspost zu einem verstorbenen Beschäftigten.

 

Alle Informationen finden Sie hier:

In den Foyers an allen drei Standorten wurden digitale Infoboards aufgestellt.
Diese bestehen aus:

-    einem 24-Zoll-Bildschirm mit Touchfunktion
-    einem Mini-Computer,
-    zwei externen Lautsprechern

Die Infoboards sind an einem höhenverstellbaren Arm an der Wand befestigt. Dadurch ist es für Rollstuhlfahrer*innen unterfahrbar und kann jeweils von ihnen selbst auf die optimale Höhe abgestimmt werden.

Aus weiteren Spendengeldern konnte für jede Arbeitsgruppe ein eigenes iPad angeschafft werden. Hier führt ein Shortcut auf dem Home-Bildschirm direkt zu in.kontakt. Jede Gruppe verfügt über ein eigenes Login. In einer nächsten Stufe sollen auch die Gruppen Schreibrechte bekommen und damit die Möglichkeit, eigene Artikel selbstständig zu verfassen.

Auf den Infoboards wurde eine Kiosksoftware installiert. Dadurch geht das Infoboard automatisch morgens an und abends aus. Durch die Kiosksoftware ist der/die Nutzer*in in einem geschlossenen System und kann dadurch nur auf interne Inhalte zugreifen bzw. vorgegebene Kanäle ansteuern. Es gibt Kacheln mit Neuigkeiten, Job-Angeboten, Bildungsangeboten und dem Mittagessen. Daneben wird der aktuelle Wetterbericht angezeigt und es gibt ein voreingestelltes, aber variables Feld, das z.B. als Diashow angelegt, Bilder der letzten gemeinsamen Veranstaltungen oder einen Film über einen neuen betriebsintegrierten Arbeitsplatz, zeigt.

Das Intranet in.kontakt wurde durch die Software Just Social realisiert. Durch das hier hinterlegte Berechtigungskonzept sind die Berechtigungen so verteilt, dass Beschäftigte die Kanäle sehen können, die für sie, wie oben genannt, von Interesse sind.

 

Herausforderungen und Lösungsansätze

Da viele Beschäftigte nicht über die Fähigkeit des Lesens verfügen, wurden im Rahmen des Projektes mehrere Vorlesefunktionen getestet: u.a. die Tools Easy Reading, eyeable, integrierte Vorlesefunktionen in Browsern, sowie die von Apple im iPad integrierte Vorlesefunktion. Nichts überzeugte für die Zielgruppe Menschen mit geistiger Behinderung völlig. Einiges scheiterte darüber hinaus am Datenschutz oder an der Kombinierbarkeit mit der Software Just Social. Viele Vorlesefunktionen zielen in erster Linie auf Menschen mit ausschließlich eingeschränkter Sehfähigkeit ab. Bei unserer Zielgruppe, den Beschäftigten der Werkstatt, ist aber vorrangig die eingeschränkte Lesefähigkeit hinderlich. Um die Vorlesefunktion zu aktivieren, waren teilweise komplexe Abfolgen mehrerer Tasten nötig, was so von vielen Nutzer*innen nicht umsetzbar war. Aber auch die Information in vertonter Dauerschleife in den Foyers war nicht gewollt.

Somit half am Ende der direkte Austausch mit der Firma Just Social, die in unserem Auftrag ein Sprachausgabefeld als symbolisiertes „Ohr“ programmierten. Dies erscheint nun neben jedem Text. Durch tippen auf das Ohr wird der Text vorgelesen.

 

Hier finden Sie ein digitales Spiel zum Thema:

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