Gestern Nachmittag hatten wir Besuch von Sozialminister Alexander Schweitzer, der sich gemeinsam mit Detlef Placzek, Präsident des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung, und dem Mainzer Sozialdezernenten und Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Eckart Lensch über unser neues und in Rheinland-Pfalz einmaliges Projekt „in.arbeit digital“ informiert hat. Auch der SWR war dabei.
in.betrieb-Geschäftsführer Michael Huber, Projektleiterin Julia Hillebrecht, in.arbeit-Fachbereichsleiter Andreas Form und Dr. Harald Weber vom Institut für Technologie und Arbeit haben das Projekt und die ersten Ergebnisse vorgestellt. Das Projekt wird vom Land Rheinland-Pfalz mit über 500.000 Euro gefördert.
Live über den Messenger-Dienst stashcat dazugeschaltet wurde Guido Kroll, der einen ausgelagerten Arbeitsplatz in der Universitätsbibliothek hat. Er hat dem Minister und Herrn Placzek souverän und locker viele Fragen beantwortet. Auch Harry Weinand, der demnächst wieder einen Außenarbeitsplatz in der Akademie der Wissenschaften und Literatur haben wird, war vor Ort und hat kompetent Rede und Antwort gestanden.
Es war eine sehr gelungene Veranstaltung, bei der wir in.betrieb und unsere Arbeit hoch professionell, aber auch herzlich und authentisch unseren Leistungsträgern präsentiert haben.
Hier können Sie die vollständige Pressemeldung lesen:
Modellprojekt für Rheinland-Pfalz:
Minister Schweitzer besucht in.betrieb und informiert sich über neues Projekt zur besseren Integration von Menschen mit Behinderungen ins Arbeitsleben
Am Donnerstag, 13. April 2023, hat Sozialminister Alexander Schweitzer gemeinsam mit Detlef Placzek, Präsident des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung, und dem Mainzer Sozialdezernenten und Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Eckart Lensch die in.betrieb gGmbH Gesellschaft für Teilhabe und Integration in Mainz besucht, um sich über das neue und in Rheinland-Pfalz einmalige Projekt „in.arbeit digital“ zu informieren.
in.arbeit digital ist ein Forschungs- und Umsetzungsprojekt. Es ist auf drei Jahre angelegt und wird von in.betrieb in Kooperation mit dem Institut für Technologie und Arbeit (ITA) e.V. an der RPTU Kaiserslautern durchgeführt. Ziel des Projektes ist es, durch digital unterstütze Dezentralisierung die berufliche Teilhabe von Menschen mit geistigen Behinderungen nachhaltig zu verbessern und in Mainz und Rheinhessen mehr Menschen als bisher auf gemeindenahe, betriebsintegrierte Arbeitsplätze zu vermitteln. Das Projekt hat Modellcharakter für alle Werkstätten für Menschen mit Behinderungen (WfbM).
Die Herausforderung für viele WfbM besteht darin, geeignete Einzelarbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen in den Betrieben der Region zu finden und den Übergang von der Werkstatt auf den ausgelagerten Arbeitsplatz für alle Beteiligten erfolgreich zu gestalten. Dafür sind vor allem eine gute und regelmäßige Betreuung der Beschäftigten und der Betriebe sowie eine gute Erreichbarkeit der betreuenden Fachkräfte nötig. Gerade dabei stoßen die WfbM schnell an Grenzen, da eine enge persönliche Betreuung zum Beispiel aufgrund langer Fahrtstrecken und ähnlicher Rahmenbedingungen schwierig darstellbar ist. Hier setzt das Projekt an, indem es unterschiedliche digitale Technologien, wie zum Beispiel spezielle barrierefreie Messenger-Dienste, erprobt, förderliche und hemmende Faktoren identifiziert und die unterschiedlichen Anforderungen der Beschäftigten, ihrer Arbeitgeber*innen und des Fachpersonals präzisiert. Das Projekt wird vom Land Rheinland-Pfalz mit insgesamt 522.478 Euro gefördert.
„Der Anteil dezentralisierter Arbeitsplätze entwickelt sich insgesamt bundesweit derzeit nach oben, liegt aber mit durchschnittlich 6,9 Prozent im Jahr 2018 weiterhin auf niedrigem Niveau. Grundsätzlich zeigt sich in den Statistiken, dass Übergänge aus einer WfbM auf den allgemeinen Arbeitsmarkt signifikant häufiger aus ausgelagerten (Einzel-)Arbeitsplätzen stattfinden als aus jeder anderen Konstellation, daher ist die Schaffung solcher Übergangs-förderlicher Rahmenbedingungen essenziell“, erläutert ITA-Vorstandsvorsitzender Dr. Harald Weber.
„Wir von in.betrieb sind überzeugt davon, dass es innovative und mutige Wege braucht, um die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Arbeitsleben deutlich voran zu bringen. Und dass es eine Selbstverständlichkeit sein sollte, mit der Digitalisierung nicht an den Türen einer Werkstatt halt zu machen. Wir sehen darin einen wichtigen Hebel und möchten mittelfristig 15 Prozent der in unseren Werkstätten beschäftigten Menschen auf Einzelarbeitsplätze vermitteln. Wir freuen uns sehr, dass man uns ein solches Projekt zutraut und sind sehr dankbar für die Fördermittel des Landes Rheinland-Pfalz und die gute Zusammenarbeit mit dem Integrationsamt des Landesamts“, sagt in.betrieb-Geschäftsführer Michael Huber.
Sozialminister Alexander Schweitzer sieht in dem Projekt eine gute Chance, bessere Rahmenbedingungen für den Übergang von der Werkstatt auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu schaffen. „Ausgelagerte Arbeitsplätze sind ein wichtiger Zwischenschritt, um Menschen mit Behinderungen den Weg auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu ebnen", so der Sozialminister bei seinem Besuch in Mainz-Hechtsheim. „Im Rahmen des Projektes soll die Digitalisierung systemisch als Gestaltungselement eingesetzt werden, um die Zahl dezentralisierter Arbeitsplätze zu steigern. Davon profitieren die Menschen mit Behinderungen, die Arbeitgeber und das Fachpersonal in den Werkstätten."
„in.betrieb nimmt mit dem Projekt ‚in.arbeit digital‘ eine Vorreiterrolle ein“, sagt Dr. Eckart Lensch, Sozialdezernent der Landeshauptstadt Mainz und Aufsichtsratsvorsitzender der in.betrieb gGmbH. „Ich bin sicher, dass es einen wesentlichen Beitrag dazu leisten kann, Menschen mit Behinderungen in der gesamten Region noch vor Ort ins Arbeitsleben zu integrieren. Und von den Erfahrungen der Projektbeteiligten können künftig weitere Einrichtungen profitieren.“
Projektteilnehmer Guido Kroll, der bereits einen sogenannten ausgelagerten Einzelarbeitsplatz hat und in der Bibliothek der Universität Mainz arbeitet, war während des Besuchstermins live und digital dazu geschaltet. Er sagt: „Ich finde es sehr gut, dass ich meine Betreuerin jetzt viel öfter sprechen kann. Auf meinem Handy habe ich eine neue App. Damit können wir uns schreiben oder per Video treffen. Und wir können über alles sprechen und sie kann mir besser helfen, wenn ich Fragen habe.“